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Wir machen Mitarbeiter zu Kunden, und Kunden zu Teilnehmern.


13 Fragen an die Gründer von no/academy

Heute sind Ansätze wie Customer Experience und Human Centered Design in aller Munde, denn sie stellen den Kunden in den Mittelpunkt der Bemühungen. Durch diese Kundenzentrierung in vielen methodischen Varianten soll ermöglicht werden, nicht an den echten Bedürfnissen der Kunden vorbei zu arbeiten.

Die Rolle des Kunden verändert sich, er ist nicht mehr nur Konsument, sondern wichtiger Teil des Entwicklungsprozesses. Von der Ideenfindung über die Entwicklung von Konzepten bis hin zum fertigen Produkt hat er einen zentralen Einfluss auf das Ergebnis.

Wie no/academy den Ansatz der Kundenzentrierung künftig in den Bereich Weiterbildung und Persönlichkeitsentwicklung integrieren will, erzählen Sonja und Alex im Interview.

1. Hallo Sonja, hallo Alex. Was genau hat denn Weiterbildung mit Human Centered Design und Kundenzentrierung zu tun?

Alex: “Zentrales Thema: Wir fangen nicht bei abstrakten Organisationsformen, Prozessen, Positionen und Rollen wie Arbeitgeber oder Arbeitnehmer an. Wir ändern den Fokus für alle Beteiligten: Und wir stellen unsere Teilnehmer als Mensch bei all unseren Aktivitäten in den Mittelpunkt - mit seinen Bedürfnissen, Fähigkeiten, Talenten, Erfahrungen und Herausforderungen. Von hier aus zu denken, ändert alles. Wir wollen nicht mehr Menschen in Funktionen und Rollen zwängen, sondern aus Talent, Motivation und Fähigkeit neue Rollen definieren, und diesen Vorgang begleiten.”

Sonja: “Und dann hat erfolgreiches und nachhaltiges Lernen viel mit Erleben, Mitmachen und Interaktion zu tun. Also machen wir die Integration unserer Teilnehmer zu einem Grundprinzip im Bereich Weiterbildung und Persönlichkeitsentwicklung, weil wir wissen, dass jeder Wandel nur von innen heraus erfolgreich ist.”

2. Und warum nennt ihr euch dann "no/academy"?

Sonja: “Weil wir für no/academy erstmal alles über Bord geworfen haben, was landläufig unter einer klassischen Einrichtung wie einer Akademie verstanden wird:

Wir haben keine festen Schulungsräume, sondern ein flexibles Raumkonzept, bei dem das Thema den Ort bestimmt. Wir haben keine statischen Seminarprogramme, sondern kombinieren Lern- und Erlebnisformate mit einem ganzheitlich ausgerichteten Programm, das aus völlig unterschiedlichen Themen bestehen kann. Wir sprechen nicht nur den Kopf an, sondern auch Herz, Bauch und Seele. Wir machen nicht "push", sondern "pull". Soll heißen, bei uns gibt es Wunschtrainings und Wunschevents und hier sind die Teilnehmer Initiator unserer Produktentwicklung. Wir mögen keine "Druckbetankung", sondern arbeiten generell mit einer Ergebnisoffenheit. Das Experimentieren ist stets Teil der Entwicklung für uns und für unsere Teilnehmer. Wir sind auch eher bei einer schlanken Organisation, einerseits um weiterhin wendig zu bleiben und um auch direkt an den Kunden, an der Materie zu sein.​”

Alex: “Und der Name "no/academy" war uns als Arbeitstitel von Anfang an klar, weil wir einen starken Gegenentwurf genutzt haben, um neu zu denken. Mittlerweile haben wir mit der Marke gegründet, weil dieses "no" eine großartige Doppeldeutigkeit hat. Es steht sowohl für die charmante "Absage", für alles, was wir generell an Didaktik, Methodik, Habitus und Denkmustern in Frage stellen wollen. Aber es steht ganz positiv formuliert auch für "new order", also einen Neuauftrag, oder eine neue Ordnung. Damit ist der Name ein sehr kreatives Sprungbrett für jede Überlegung, und ein fundamentaler Perspektivwechsel: Wenn du dich also bei jeder reflexartigen Antwort fragst, "Wie kann ich es noch sehen?", dann bist du da!”

​3. Was ist das Besondere an eurem Programm?

Sonja: “Dass wir völlig unerschrocken Formate, Methoden und relevante, zeitgeistige Themen mit etablierten, aber auch "wissenschaftlich" weniger anerkannten Methoden kombinieren und damit experimentieren. Wir haben uns die Frage gestellt, warum gerade der Mensch in der “westlichen Welt” so wenig aus einer medialen, energetischen, seelischen und spirituellen Perspektive erkannt wird, übrigens fernab von irgendwelchen religiösen Ambitionen, die wir generell als wenig hilfreich empfinden. Wir verbinden zwei Welten, die eigentlich immer schon eine waren: Lernen, Erleben und Selbsterkenntnis. Waren das jetzt zwei oder drei Welten? ;-)) “

Alex: “Ergänzend dazu ein Beispiel: Wir vertrauen nicht mehr nur auf die etablierte Schulpsychologie als the one-and-only-Herangehensweise wenn du ein persönliches Thema hast, sondern wollen dir vielfältige andere Wege anbieten, die in anderen Kulturkreisen eine ganz andere Bedeutung haben, wie beispielsweise Methoden aus der Energetik, geistiges Heilen, Schamanismus, Meditation um nur ein wenige zu nennen. Wir glauben, dass die Zeit reif dafür ist, dies in einen Business-Kontext zu stellen, weil es funktioniert. Vor kurzemhabe ich im Spiegel einen Online-Test gemacht, der das Enneagramm genutzt hat, um heraus zu finden, welcher Persönlichkeitstyp ich bin. Das wäre vor 3 Jahren noch undenkbar gewesen, ohne mit irgendwelchen "unseriösen Esoterik-Anbietern" in einen Topf geworfen zu werden. Ich finde dies einen guten Weg! Klar ist aber auch, dass wir natürlich bei Anbietern und Methoden genau auswählen. Es gibt phantastische und wirksame Methoden am Markt, aber auch viel Blödsinn.”

4. Und könnt ihr mal ein Beispiel nennen, was genau Ihr mit "erlebnisorientiert" meint?

Alex: “Erlebnisorientiert bedeutet für uns, dass wir ein Erlernen, Erleben und Erkennen auf allen Dimensionen erreichen wollen, auf der Wissens-Ebene, auf der körperlichen Ebene, auf der geistigen Ebene, und eventuell auch auf einer spirituellen Ebene.

Wenn du als Teilnehmer mitmachst, und offen bist für neue Erfahrungen, dann können sich nicht nur deine Perspektiven, sondern ganze Weltbilder ändern. Aber es ist immer ein "Kann" kein “Muss”. Du als Teilnehmer bestimmst immer das Tempo, und was du dir wirklich anschauen möchtest.”

Sonja: “Und ergänzend dazu: Aus der Lernforschung ist bereits seit Jahrzehnten bekannt, dass Menschen, die durch Erlebnisse lernen, die aktiviert sind, wie es dann so schön heißt, mit viel mehr Freude lernen - und auch nachhaltiger. Und das verpflichtet unserer Meinung nach ja alle, die für Menschen Räume öffnen, in denen sie etwas lernen wollen, genau zu einem solchen Vorgehen. Finden wir zumindest.”

5. Dabei fokussiert ihr euch ja stark auf die Themen "People Business" und "New Work". Warum? Und wen sprecht ihr damit an?

Sonja: “Wir nutzen den Begriff People Business, weil er sehr gut den allgemeinen Trend beschreibt, Mitarbeiter nicht nur als Ressource zu betrachten, und bspw. der HR Bereich eines Unternehmens viel mehr sein kann, als eine Sachbearbeitung für Recruiting, Gehälter und Kündigungen. Ansprechen wollen wir im ersten Schritt aber nicht nur Personaler, sondern ganz generell Unternehmer, Personalverantwortliche und Führungskräfte, und auch alle Menschen, die ambitionierte, neue Formen der Zusammenarbeit für sich entwickeln wollen. Der gemeinsame Nenner ist dabei das Verständnis, dass innovative Change-Prozesse, wie beispielsweise eine "Digitale Transformation" nur dann funktionieren können, wenn dabei alle Beteiligten ihre bisherigen Denkschubladen verlassen und anfangen den Wandel von innen heraus zu gestalten. Auf Augenhöhe.”

6. Das klingt spannend und ich wünsche Euch dabei viel Freude, Erfolg und natürlich auch glückliche und begeisterte Teilnehmer. Nun habt ihr eure no/academy ja frisch gegründet. Was war denn eure lehrreichste Erkenntnis aus der Gründung? Was war dabei die größte Herausforderung? Und was der lustigste Moment?

Sonja: “Lehrreichste Erkenntnis war, dass es kein fertiges Rezept gibt um ein Unternehmen zu gründen, man sich als Gründer also wirklich mit allem beschäftigt und auch mit einkalkuliert dabei "Fehler" zu machen. Für uns auch ganz wichtig: Auf seinen Bauch zu hören, bspw. bei der Suche nach passenden Partnern. Und lustigster Moment war für uns unser erster, ziemlich groß gerechneter Kapitalbedarf und das erste Bankgespräch dazu, vor allem die total begeisterten Blicke der sehr hilfsbereiten und lieben Bänkerinnen.”

Alex: “Wir haben das dann auch nicht weiter verfolgt, sondern die Strategie geändert, sozusagen auf Bootstrap-Modus, also komplett von innen heraus finanziert. Das war toll, denn es hat unter anderem auch dazu geführt, dass wir anders an die Konzeption der Produkte gegangen sind. Wir dann von Anfang an unsere Kunden in den Entwicklungsprozess eingebunden haben und nicht im stillen Kämmerlein irgendwas konzipiert haben, was eventuell am Markt garnicht relevant ist.”

7. Oh ja, das passiert ja immer noch sehr häufig. Und sagt doch bitte mal: Wie habt Ihr zwei euch eigentlich gefunden, und wie teilt ihr euch auf?

Alex: “Wir haben uns bei einem Job kennen gelernt, in etwas anderen Rollen, aber mitten in einem Change-Prozess. Wir haben über die Zusammenarbeit gemerkt, dass wir das gleiche Mindset haben, wenn es um den Umgang mit Mitarbeitern, das Gestalten der internen Organisation, aber auch um Zielbilder und Visionen geht. Unsere aktuelle Aufteilung ist: Sonja ist Rakete, und ich plane gerade den Outpost auf dem Mars. Wir sind also durch und durch ein so genanntes komplementäres Team und das tut nicht nur no/academy gut, sondern bereichert uns. Wir lernen also auch durch das gemeinsame Erleben. Täglich.”

8. Und wie sagt man im Norden so schön: Mal Butter bei die Fische: Habt ihr schon konkrete Anfragen und Trainings? Was steht bei euch als nächstes an?

Sonja: “Ja. Unser Mindshift zum Bootstrappen hat ja dazu geführt, dass no/academy sich selber tragen muss. So früh wie möglich. Also gibt es auch schon erste Aufträge. Obwohl vieles noch garnicht fertig ist ;-) Apropos: Auch eins dieser Gründungslearnings, also dass das geht. Und sogar gut.”

9. Ich habe gesehen, dass ihr auch Wunschtrainings und Wunschevents anbietet. Hat das auch was mit eurem Bootstrapping zu tun? Oder was steckt da dahinter?

Alex: “Die Grundidee dabei ist, mit offenen Angeboten an den Markt zu gehen, und bei regem Zuspruch aus der Community die Themen auch in die Umsetzung zu bringen.

Es gibt viele Beispiele dazu, vielleicht eines aus unserer eigenen Erfahrung während der Gründung: Uns ging es wie vielen anderen natürlich auch so, dass "Finanzierung" ein völlig undurchsichtiger Markt ist, wo sich viele Player tummeln: Banken, Business Angels, Investorenprogramme, Acceleratoren usw. Wir haben uns öfter gefragt, warum es hier keinen Anbieter gibt, der die Leute mal abholt. Unser Wunsch war also: Warum nicht dazu mal ein übergeordnetes Programm machen, das den Horizont aufmacht und für Orientierung sorgt. Und sich Anbieter und Start-ups kennen lernen können? Wir sagen dazu "Financial-Safari", und es ist ein Programm zwischen Wissensvermittlung und Event, bei dem sich alle entspannt aufeinander zu bewegen können. Übrigens, die Financial-Safari ist konkret in der Umsetzung. Und wir sind darüber hinaus total gespannt, was sonst noch an Ideen kommt!”

10. Da kommen mir auch spontan Ideen, die werde ich mir dann bei Euch mal wünschen. Apropos: Ihr arbeitet jetzt schon mit ganz vielen Leuten zusammen. Was muss ein Trainer oder Coach denn mitbringen, damit er für euch interessant ist?

Sonja: “Das gleiche Mindset, ein klares, erlebnisorientiertes und wirksames Angebot, sowie den Willen, eine neue Plattform wie no/academy mit gestalten zu wollen. Für Menschen. Und dann einfach bei uns melden.”

11. Gibt es denn auch Aufträge, die ihr nicht annehmen würdet?

Alex: “Ja klar, auf jeden Fall. Alles, was schlecht für´s Karma ist ;-) und alles, was wir nicht können bzw. für das wir keine Partner haben.”

12. Zum Abschluss noch eine Frage: Viele Start-ups haben ja von Anfang schon eine Exit-Strategie, habt ihr auch eine?

Alex: “Wir haben no/academy gegründet, weil es kein vergleichbares Konzept am Markt gibt. Es ist ein Herz-Thema, und das, was wir am liebsten tun.”

13. Warum besteht Ihr auf eine 13. Frage?

Alex: “Weil 13 meine Glückszahl ist!”

Vielen Dank für eure Zeit und eure offenen Antworten. Mir hat es viel Spaß gemacht und wir hören uns ja ganz bald wieder mit meinen Wunschtrainings. Jetzt wünsche ich Euch als Rakete und für den Mars alles Gute und Toi, Toi, Toi.

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